Agoraphobie-Platzangst

 Definition

Platzangst – typische Angstsituationen sind der Aufenthalt auf öffentlichen Plätzen oder in Menschenmengen, das Haus zu verlassen, Geschäfte zu betreten oder alleine mit Bahn, Bus oder Flugzeug zu reisen. Infolge seiner Befürchtungen meidet der Patient die angstauslösenden Situationen, was eine zunehmende Einschränkung seiner Bewegungsfreiheit zur Folge hat.

Das Vermeidungsverhalten steht häufig im Vordergrund, und einige Agoraphobiker erleben nur wenig Angst, da sie die phobischen Situationen vermeiden.

Wie entstehen Ängste und Phobien?

Ängste und Phobien entstehen fast ausschliesslich in der Kindheit. Kinder erleben Situationen die ihnen Angst machen. Diese Gefühle und Emotionen in dieser speziellen Situation speichert das Unterbewusstsein ab.

Um so öfter sie in diese oder ähnliche Situationen kommen, um so eher kommen diese Gefühle und Emotionen ins Bewusstsein. So wie bei meiner Kundin in Form einer Panikattacke.

Sie schilderte es mir so:

Es war im Sommer 1987. Sie war damals 22 Jahre jung, Mutter 2 er Kinder, dass Kleinste war gerade erst geboren.

Es begann von einem Tag auf den anderen, beim Anstehen an einer Kasse im Supermarkt.

Ohne Vorwarnung ganz plötzlich war da ein eigenartiges Gefühl im Bauch. Im Körper fing es irgendwie an zu kribbeln, die Hände schwitzten, ein Kloß im Hals, es war schrecklich und sie wollte nur weg. Ihr wurde schwindlig, sie glaubte ohnmächtig zu werden und bekam schreckliche Angst.

Es war ihre erste Panikattacke. Sie hielt durch, durchlitt diese Panikattacke und war danach vollkommen erschöpft und irritiert.

Dieses Gefühl wollte sie nie wieder erleben.

Kann man Platzangst vermeiden?

In den nächsten 1-2 Jahren wiederholten sich diese Panikattacken immer mal wieder in abgeschwächter Form, denn sie lernte, wie sie glaubte, damit umzugehen. Dies war allerdings ein Irrglaube.

Sie entwickelte eine Vermeidungsstrategie.

Sie vermied es , bevor sie das Haus verließ, zu essen und zu trinken. So blieb ihr Bauch ruhig.

Sie bekam von der Psychologin Beruhigungstabletten, die zwar wirkten, aber das Problem nicht lösten.

Sie erlernte Autogenes Training. Wenn die Nervosität in der Angstsituation zu groß war, konnte sie sich allerdings nicht darauf konzentrieren die Übungen durchzuführen.

Die Vermeidungsstrategie führte schlussendlich dazu, dass sich die Angst – und Panikstörung manifestierte.

Leben mit Platzangst

Der Alltag wurde zum Spießrutenlauf. Die Kinder, der Job, der Haushalt. Sie musste funktionieren.

Glücklicherweise hatte ihr Mann Verständnis. Wenn sie als Familie mit dem Auto unterwegs waren und plötzlich im Stau standen, dann beruhigte er sie, lenkte sie ab oder fuhr eine andere Strecke.

Ohne Beruhigungsmittel konnte sie irgendwann nicht mehr aus dem Haus gehen. Jede Situation in der sie wusste, dass sie „bleiben“ muss, nicht weg gehen kann, machte ihr Angst.

Die tagtäglichen Fahrten mit der S -U und Straßenbahn wurden zur Quälerei.

Warten auf dem Bahnsteig, die Angst das die Bahn ausfällt oder Verspätung hat- Panik.

Das fahren in der Bahn- diese bleibt plötzlich aus irgendeinem Grund stehen, sie kommt nicht raus- Panik.

Und immer wieder diese Platzangst. Jeden Morgen vor der Fahrt zur Arbeit.

Dieses Leben ging 30 Jahre immer so weiter. Sie kämpfte sich durch. Immer in der Hoffnung, dass es irgendwie von allein weg geht. Die Beruhigungstabletten ersetzte sie durch Naturheilmittel um eine Abhängigkeit zu verhindern.

Allerdings litt der Körper und die Psyche so sehr darunter, dass sie sich nie frei und unbeschwert fühlte und psychosomatische, körperliche Beschwerden hatte.

Wachhypnose oder Hypnosetherapie?

Der Unterschied besteht im Bewusstseinszustand des Kunden während der Behandlung und der Herangehensweise an die Ursache.

Bei der Wachhypnose ist der Kunde im wachem Zustand und bearbeitet mit Hilfe der Vorstellungskraft, unter Anleitung des Therapeuten, die Gefühle und Emotionen die bei den Gedanken an die Angst auftreten, indem sie getrennt werden.Das bedeutet, dass die Gefühle und Emotionen neutralisiert werden und nicht mehr im Zusammenhang mit der angstbesetzten Situation gebracht werden können.

In der Hypnose ist der Kunde in einem leichten Trancezustand und es wird die Ursache der Angst aufgelöst.

Auch hier sind nach der Therapie die Gefühle und Emotionen neutral zur vorher angstbesetzten Situation.

Meine Klientin wählte die Wachhypnose und ist seit 4 Monaten angstfrei. Den Grund ihrer Ängste kennt sie nicht. Nicht jeder möchte mit den unbewussten Erinnerungen der Kindheit konfrontiert werden.

Verbesserung des Zustands

Sie hat seit dem viele Situationen „provoziert“ um zu testen ob die Angst und die Panik wirklich weg ist.

Ab und an hat sie noch ein mulmiges Gefühl, wenn z.B. die U-Bahn im Tunnel stehen bleibt, denn das frühere Leben mit dieser Angst bleibt natürlich in der Erinnerung, aber das hält sie gut aus.

Sie ist, wie sie berichtet, zu ca. 95 % vollkommen befreit von diesen belastenden Gefühlen der Angst.

Die freie Energie, die sie früher für die Angstzustände und die Panikattacken aufwenden musste, nutzt sie nun um neue, schöne Dinge zu erleben und zu machen. Darüber ist sie und ihre Familie besonders glücklich.

Und auch ich bin glücklich, dass ich helfen konnte und bedanke mich bei Frau E., dass sie mir die Erlaubnis gab ihre Geschichte über das Leben mit dieser Angststörung zu veröffentlichen.

Kontakt aufnehmen

Wenn Sie ebenfalls unter Platzangst leiden und gerne etwas daran verändern möchten, nehmen Sie gerne jederzeit Kontakt zu mir auf. Ich arbeite mit verschiedenen Methoden, die Ihnen helfen, in Zukunft besser mit der Angst in engen Räumen zurechtzukommen.